Warum ich abbrach und doch ankam

Die Vorbereitung

Über drei Jahre lang trainierte ich intensiv mit meinem Ozeanruderboot MARS, stärkte Körper und Geist und lernte jedes Detail. Forschungsgeräte an Bord machten die Challenge zugleich zu einem wissenschaftlichen Abenteuer.

Nach dem Start

3.000 Seemeilen lagen vor mir: täglich bis zu 5.000 kcal Verbrauch, Wellen von acht Metern Höhe und Temperaturen über 40 °C. Die ständige Anspannung, dass jederzeit etwas passieren kann, forderte Körper und Psyche bis an die Grenze.

Entscheidung

Ein großer Strudel trieb mich in der Nacht mehrfach zurück. Der Ausfall sicherheitsrelevanter Technik ließ nur ein Ende zu. In Absprache mit meinem Team entschied ich, die Mission abzubrechen – eine bewusste, mutige Wahl.

Angekommen

Auf den Kapverden erreichte mich mein Rettungsschiff. Wenig später nahm mich der Eigner auf seine Motoryacht mit – und so landete ich doch auf der anderen Seite des Atlantiks.

26 Tage Alleine auf dem Atlantik

Diese Reise war mehr als ein Abenteuer. Sie war ein Experiment an Körper, Geist und Seele.

Und es war nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch mein Einsatz für den Landesverband Mukoviszidose e.V. Baden-Württemberg sowie für das Sammeln von Meeresdaten am ICBM. Auch wenn ich dieses Ziel nicht vollständig erreichen konnte, bin ich dankbar für jede Erfahrung, jede Stunde auf dem Ozean und alles, was ich lernen durfte. Meine Entscheidung, rechtzeitig Hilfe anzunehmen, hat mir Mut, Klarheit und Resilienz geschenkt. Ein Abenteuer endet nicht am Ziel, sondern in der Haltung, die man auf dem Weg entwickelt.

Die MARS – mein Zuhause auf hoher See

Mein Boot, die MARS war ein hochseetaugliches Ozeanruderboot, ausgestattet mit Satellitentelefone, Funkanlage, Notfallsender, Solarpanels, Entsalzungsanlage, Funkgerät, Autopilot und Verpflegung für 105 Tage.

Selbst bei Kenterung richtet sich die „MARS“ schnell wieder auf – lebenswichtig auf stürmischer See. Nur mit passender Technik und gründlicher Vorbereitung lässt sich solch ein extremes Abenteuer bestehen.

Erfahrungen die Bewegen

Am Anfang steht ein Traum.

Seit meiner Kindheit wollte ich zur See, irgendwann sogar Kapitän werden. Heute sitze ich in der MARS – als Solo-Ruderer auf der härtesten Regatta, die es gibt.

Vorbereitung ist alles.

Menschen, die Verantwortung tragen und lernen wollen, mutig, klar und fokussiert ihre Visionen umzusetzen.

Dann kam der Ozean.

Unerbittlich, mächtig, unvorhersehbar. Hitze, Strömungen, starker Wind – das Rennen stellte alles auf die Probe. Und mich selbst.

Mut heißt, klare Entscheidungen zu treffen.

Ohne mein AIS (Automatisches Identifikationssystem) und nach dem Ausfall meines Autopiloten musste ich innerhalb kürzester Zeit die schwerste Entscheidung treffen: meinen Traum aufzugeben und meinen Kurs komplett neu zu setzen – in Verantwortung nicht nur für mich, sondern auch für meine Familie.

Mehr als eine Überquerung.

Das Begleitboot brachte mich auf die Kapverden, die MYRock nach Grenada. Ich habe den Atlantik nicht wie geplant überquert – doch diese Reise hat mich weitergetragen, als es je ein Ozean könnte.

Martin schaut in Sonnenuntergang

Wer steht hinter mir und der Challenge?

Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Menschen zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Menschen die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer

- ANTOINE DE SAINT-EXUPÉRY

Ich bin tief dankbar für mein Kernteam "ALL FOR ONE" – Coaches, Berater aus Rudern, Ernährung, Mentaltraining, Kommunikation, Management. Menschen wie Steffi Kluge, Thomas Reich, Katrin Kleinesper, Maren Kindler, Ramona Teufel, Steffen Giszas und weitere – sie alle tragen diesen Traum mit.

Vorträge

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